Die Grösste Herausforderung der Digitalisierung ist der Zugriff auf die Daten aus verschiedenen Systemen und die damit verbundenen Datenschutzgesetze.
„Keine Zeit“ ist allerdings oftmals nur eine Erklärung dafür, dass die technischen Hürden für die Umsetzung von Digitalstrategien als unüberwindbar wahrgenommen werden. Denn in vielen Unternehmen gilt der Dreisatz: Erstens ist die Integration von isolierten IT-Landschaften zu aufwändig, sie wäre aber, zweitens, die Voraussetzung für eine erfolgreiche Digitalisierung, ohne die, drittens, neue Geschäftsmodelle nicht umgesetzt werden können. „Keine Zeit“ ist damit ein Synonym für „Kein Geld“!
Eine Open-Data-Verpflichtung für Maschinendaten zum Beispiel oder eine gezielte Förderung von Daten aus dem Gesundheitswesen unter Einhaltung des Datenschutzes ist kein technisches Problem.
Eigentlich wäre eine Art Daten-Grundverordnung für die EU und die Schweiz nötig als Gegengewicht. Und auch ein Datenschutz, der den Herausforderungen gerecht wird. Denn die Konzepte in der neuen Datenschutz-Verordnung DSGVO sind zwar nicht aus dem letzten Jahrhundert, aber sie wurden auch nicht offen unter den neuen Anforderungen von künstlicher Intelligenz, Cloud und Shared Data diskutiert.
Ein Beispiel aus dem Gesundheitswesen: Die eine Person leidet unter Bluthochdruck, die andere und Diabetes II, wieder eine andere Person muss Blutverdünner nehmen. Alles sehr gut therapierbare Zivilisationskrankheiten. Dass solche Volksleiden eigenwillig sind, kann man mit einem vernetzten Gerät (Handgelenk-Tracker) gut beobachten – das misst ständig die Werte, die Daten werden von einer App gespeichert und ausgewertet. Bei manchen Personen ist der morgens zu hoch, bei anderen abends. Manche reagieren empfindlich auf Stress, andere auf Lärm. Bei einigen gehen die Werte nach dem Sport hoch, bei anderen nach einem Bier oder einem Glas Rotwein. Aber alle bekommen eine Standardmedikation: einmal morgens fünf oder zehn Milligramm. Man muss kein Mediziner sein, um zu erahnen: Diese Therapie ist nicht individualisiert. Eine feinere Dosierung, auf jeden einzeln abgestimmt, würde bessere Ergebnisse erzielen, bei weit weniger Nebenwirkungen. Es würde die Lebensqualität und die Lebenserwartung erhöhen und die Kosten senken. Aber es geht halt nicht. Jeden individuell zu vermessen, wäre nicht bezahlbar, oder doch?
Eine solche individualisierte Therapie ist möglich. Mit modernen Sensoren, die Werte permanent übertragen. Mit vernünftigen Systemverbindungen und entsprechendem Zugriffsschutz und der gezielten Nachverfolgbarkeit. Dadurch könnte die eigene Medikation sogar über schlaue Algorithmen und Nutzung künstlicher Intelligenz mit den Dosierungen Tausender anderer Menschen abgeglichen werden.
Das ist nur ein Beispiel, wie sich Effekte der Digitalisierung in allen Bereichen durchsetzen werden.
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