Jetzt wird es langsam Zeit: vor mehr als fünf Jahren wurde die EU-Richtlinie 2014/55EU erlassen, die die Einführung der xRechnung für öffentliche Auftraggeber zwingend vorschreibt. Die Frist bis zur Einführung endet im November – dieses Jahres!
Doch die Behörden sind offensichtlich längst nicht so weit, wie sich auf der Behördenmesse „Kommunale“ in Nürnberg dieser Tage zeigte. Die staatlichen IT-Dienstleister in Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich sind derzeit eher „Land unter“, was die Umsetzung der Rechnungsnorm anbetrifft. Die Nachfrage nach Beratungsleistungen ist erst mit und nach der Sommerpause so richtig gestiegen. Auf den letzten Drücker versuchen die Behörden nun, die internen Voraussetzungen zu schaffen, um künftig Rechnungen ausschließlich in elektronischer Form zu senden und zu empfangen.
Zugegeben: die Spezifikationen zur Umsetzung der Norm sind nicht ganz trivial. Aber sie sind seit fünf Jahren bekannt! Wer jetzt seine Hausaufgaben gemacht hat, kann sich bequem zurücklehnen. Aber das zeigte sich auf der „Kommunale“ in Nürnberg, viele haben ihre Hausaufgaben nicht gemacht und müssen jetzt nachsitzen.
Dabei betrifft die Herausforderung nicht nur die Behörden allein. Auch alle Unternehmen der freien Wirtschaft – egal ob innerhalb der Europäischen Union oder im EU-Ausland – müssen in der Lage sein, im Geschäftsverkehr mit europäischen Behörden auf elektronische Rechnungen umzuschalten. Das ist für Branchen wie die Automobilindustrie, den Maschinen- und Anlagenbau oder die Chemiewirtschaft nicht unbedingt Neuland. Sie haben seit Jahren elektronische Rechnungsformate im Programm, die nun „nur“ noch auf das Behördenformat umgemünzt werden müssen.
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